Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
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"Sächsischer Landtag untersucht Aktenaffäre" Tsp 13.11.98 S. 4
"Mit der sogenannten Stasiakten-Affäre um den sächsischen Wissenschaftsminister Hans Joachim Meyer (CDU) wird sich nun ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuß beschäftigen. ... Meyer wird vom Datenschutzbeauftragten Thomas Giesen vorgeworfen, sich wegen einer arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung mit einer ehemaligen Mitarbeiterin der Dresdner Uniklinik die Stasi-Unterlagen der Frau widerrechtlich beschafft und mißbräuchlich verwendet zu haben." taz 13.11.98 S. 9
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"Koalition will Überwachung der PDS prüfen
Innenminister will Entscheidung nach Rücksprache mit Verfassungsschutz
treffen ... Pau kündigte Initiativen ihrer Partei zur Neugestaltung
des Datenschutzes, zur Rücknahme des Antiterrorgesetzes und zur Telefonüberwachung
an. In diesen Bereichen müsse der Bürger vor den Begehrlichkeiten
des Staates geschützt werden." BerlZtg 13.11.98 S. 5
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"Perfekte Verbrechen wird es kaum mehr geben
Der genetische Fingerabdruck kann Täter überführen
- Etwas Speichel oder Schweiß sind ausreichend ... Beim Bundeskriminalamt
hat man ... mit dem Aufbau einer Gendatenbank begonnen. Nach einer Unfrage,
die das Allensbacher Institut für Demoskopie durchführte, sprechen
sich 90 Prozent der Deutschen für diese Gendatenbank aus. Nur vier
Prozent sind dagegen. Vielleicht kann die Gendatei nicht nur eine schnelle
Aufklärung von Gewaltverbrechen, sondern auch eine gewisse Abschreckung
bewirken." WELT 13.11.98 S. 20
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"Der Verteidiger zürnt, der Richter leidet
- und Yusus schweigt
Fünf Tage wird gegen einen mutmaßlichen Bankräuber
verhandelt, aber bisher ging es kaum um die Tat / DNA-Analyse verwechselt
... Aber auch die Ermittler sollen in diesem Verfahren gepatzt haben. Bei
der Polizeitechnischen Untersuchung waren Haare Yusufs per DNA-Analyse
verglichen worden. Dabei wurden Proben vertauscht. Das Ergebnis der Untersuchung
besagt daher lediglich, daß die Haare Yusufs mit seinen eigenen identisch
sind. Ein Tatnachweis läßt sich so nicht führen."
Tsp 13.11.98 S. 12
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"Neugieriger Lotse
Navigator 4.5 überträgt Surf-Daten nach Netscape ...
Gerade die Killerfunktion des neuen Navigator sorgte für Verunsicheurng:
Schnüffelt Netscape seine Kunden mit Hilfe der 'Smart Browsing'-Funktion
aus? ... Die Gruppe Interhack hatte auf ihrer Webseite (http://www.interhack.net/pubs/whatsrelated)
darauf hingewiesen, daß der Browser mit der 'Smart Browsing'-Funktion
die URL jeder besuchten Site - auch aus dem lokalen Intranet - an einen
Netscape-Server sendet. Zusammen mit den aus dem Benutzerverhalten im Netcenter
gesammelten Daten könnte Netscape die Informationen mißbrauchen,
um ein umfangreiches Profil und Bewegungsbild jedes anzufertigen - in Zeiten
des immer individualisierteren Marketing sind solche Informationen Gold
wert. Netscape hat zu den Verdächtigungen Stellung bezogen: Demzufolge
benutze die What´s-related-Funktion die URL-Informationen ausschließlich,
um Surf-Empfehlungen zu geben. Der Browser übertrage hierbei an den
Smart-Browsing-Server auch die vom Netcenter gesetzlichen Cookies - also
diejenigen Informationen, mit denen sich einzelne Benutzer identifizieren
und verfolgen lassen. Der Server werte die Cookies aber nicht aus und speichere
sie nicht." c't 1998 Heft 23l 13.11.98 S. 62
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"Frauen müssen schwanger sein dürfen
In Italien ist ein Schwangerschaftstest als Einstellungsvoraussetzung
für Frauen unzulässig. Zu diesem Beschluß kam das Oberste
Berufungsgericht in Rom" taz 13.11.98 S. 10
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